Augustinus (354-430) gilt als bedeutendster Kirchenlehrer und wichtigster katholischer Philosoph der späten Antike. Seine Schrift Bekenntnisse (Confessiones) gehört als autobiographischer Text zur Weltliteratur. Hermann Detering stellt in seinem Buch die Echtheit dieses Werkes in Frage. Schon seit längerem hatten Wissenschaftler darauf hingewiesen, dass der Stil der Bekenntnisse sich deutlich von Augustins sonstigen Werken unterscheide. Detering nimmt diesen Faden auf, untersucht den Text eingehend, vergleicht ihn mit anderen Schriften und kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um eine mittelalterliche Fälschung handelt. Der mutmaßliche tatsächliche Autor ist kein Unbekannter, und die rekonstruierte Entstehungsgeschichte der Bekenntnisse wirft ein bezeichnendes Licht auf die mittelalterliche Fälschungspraxis.