Als Gegner des Khomeini-Regimes wird Reza Ghaffari, Dozent an der Universität in Teheran, im Frühjahr 1983 verhaftet. Die nächsten sieben Jahre seines Lebens verbringt er in Gefängnissen der Islamischen Republik Iran. Weinende Tulpen berichtet über diese Zeit hinter Gittern: von den ersten Verhören, den sadistischen Foltermethoden, der Verlegung in das berüchtigte Evin-Gefängnis. Ghaffari beschreibt die allgegenwärtige Gewalt, die Versuche des Regimes, die Identität der Inhaftierten zu zerstören, das Spitzelsystem und die daraus resultierende Atmosphäre permanenten Misstrauens. Und er zeigt, wie die politischen Gefangenen versuchten, Widerstand zu leisten und einen Rest an Würde zu bewahren. Dieser Zwiespalt – einerseits das Gefühl totalen Ausgeliefertseins und das Wissen um die Hoffnungslosigkeit seiner Situation, andererseits die Erfahrung von Solidarität, Mut und Standhaftigkeit – zieht sich wie ein roter Faden durch Ghaffaris Erinnerungen. Diese werden immer wieder durch Rückblenden unterbrochen, die zu erklären versuchen, wie es nach dem Sturz des Schahs dazu kommen konnte, dass die islamischen Extremisten im Iran an die Macht kamen. Sie reflektieren darüber hinaus die Politik der demokratischen und sozialistischen Opposition, die sich, der Unterdrückung durch das Schah-Regime soeben entronnen, alsbald in den Gefängnissen des “Gottesstaates” wieder zusammenfand. 1990 nutzt Reza Ghaffari seinen ersten Hafturlaub zur Flucht in die Türkei. Später lebte er in London.
Im Buchhandel ist der Titel vergriffen, beim Verlag sind noch Restexemplare erhältlich.