Der schmale Sammelband geht zurück auf ein Symposion, das im Frühjahr 2006 (mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung) an der Universität Frankfurt stattfand. In den Beiträgen geht es vor allem um den rechtlichen Rahmen, in dem sich verfaßte Religion in Deutschland heute bewegt und speziell um die Frage, wie der staatliche Neutralitätsanspruch diesbezüglich verstanden werden muß. Drei Autoren befassen sich mit dem Bereich "Religiöse Erziehung und Schule"; zum Bereich "Arbeitsplatz und Religion" wird ein moderiertes Streitgespräch wiedergegeben. Grundsätzlicheren überlegungen wendet sich der Text von Hans Joas zu, der einen Zusammenhang von Modernisierung und Säkularisierung bestreitet. In der abschließenden Podiumsdiskussion (Bischöfin Maria Jepsen, Micha Brumlik, Muhammad Kalisch und der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner) werden anhand fünf konkreter Fragen unterschiedliche Standpunkte herausgearbeitet, die für das Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland typisch sind. Besonders interessant dürften die Ausführungen der Bischöfin zum Verhältnis von Religion und Demokratie sein (sie bekennt sich explizit zur antidemokratischen Haltung eines "in dubio pro deo").