Patagonien zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Riesige Ländereien und unermesslicher Reichtum der Besitzer bei gleichzeitiger bitterer Armut der Landarbeiter bestimmen die Verhältnisse im Süden Argentiniens. Doch die Arbeiter sind nicht mehr bereit, die schlechten Arbeitsbedingungen und die unzureichende Bezahlung zu akzeptieren. Nach den ersten Arbeitskämpfen 1920 erreichen sie ein Abkommen mit den Landbesitzern, das diese jedoch nicht einhalten. Weitere Streiks und Besetzungen der großen Landgüter sollen den Forderungen im folgenden Jahr Nachdruck verleihen. Doch die politische Situation hat sich geändert. Das argentinische Militär geht gegen die Streikenden vor und tötet mehr als 1.500 Arbeiter – meist nachdem sie sich bereits ergeben haben. Im Januar 1923 wird der für die Massaker verantwortliche Offizier von dem deutschen Anarchisten Kurt Gustav Wilckens in Buenos Aires erschossen. Jahrzehnte später rekonstruiert der Historiker und Publizist Osvaldo Bayer die Geschichte dieser Arbeitskämpfe und macht sie erstmals öffentlich. Aufstand in Patagonien ist weit mehr als eine historische Dokumentation. Das Buch erzählt uns anschaulich und mit vielen Beispielen die Geschichte der Streiks und die individuellen Schicksale vieler Beteiligten. La Patagonia Rebelde, so der Originaltitel, ist auch heute noch von grundlegender Bedeutung und wird als eines der wichtigsten Bücher für die Geschichte Argentiniens im 20. Jahrhundert eingeschätzt. Der Roman ist die Grundlage für den gleichnamigen Spielfilm, der 1974 mit dem Silbernen Bären der Filmfestspiele in Berlin ausgezeichnet wurde. Buch und Film waren während der Militärdiktatur (1976-1983) verboten.