Nicht nur angesichts der notorischen politischen Rechtslastigkeit von „Identität“ kann humanistische Identität heute nur auf ein kritisch abgerüstetes Identitätskonzept zielen. Auch die Geschichte des Humanismus legt ein Konzept offener, dialogischer und fragiler Identitäten nahe. Der Band problematisiert zum einen die Formgestalt humanistischer Identität heute: Formen von Zugehörigkeit, Eskalationspotentiale starker Selbstidentifikationen, das Verhältnis von Universalismus und Identitätspolitik. Zum anderen werden Inhalte einer solchen Identität diskutiert: Einstellungen und Präferenzen, Menschenrechte und kulturelle Vielfalt, Religionsfreiheit und Feminismus, (digitale) Selbstbestimmung, humanistischer Umgang mit Sterblichkeit und Tod.