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Tot ohne Gott
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Franz Josef Wetz
Tot ohne Gott
Eine neue Kultur des Abschieds
Alibri, 2018
978-3-86569-249-8
Dritte, korrigierte Auflage
309 Seiten, Klappenbroschur
24,00 €

Der Wunsch, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, findet sich zu allen Zeiten und in allen Kulturen. Die meisten Religionen reagieren auf die menschliche Furcht vor dem Ende mit dem Angebot eines ewigen Lebens. Doch wie geht der moderne Mensch, für den Gott längst tot ist, mit der Unausweichlichkeit des eigenen Todes und dem Ableben seiner Nächsten um? Viele Zeitgenossen behaupten, zwar Angst vorm Sterben, aber keine Angst vorm Tod zu haben. Der Philosoph Franz Josef Wetz sieht darin ein Ausweichmanöver. Wer am Leben hängt, findet sich nicht so leicht mit seiner Vergänglichkeit ab. Gerade für diesseitsorientierte Menschen bedeutet das eigene Ende größtmöglichen Verlust. So natürlich der Tod biologisch auch ist, die Rückkehr ins Nichts erteilt uns allen eine bittere Lektion. Ohne sich auf religiöse Illusionen einzulassen und ohne sich voreilig mit rationalen Beschwichtigungen oder philosophischen Ratschlägen zu beruhigen, sucht Wetz nach Möglichkeiten eines Trostes in unserer säkularen Kultur. In seinem neuen Buch reflektiert Franz Josef Wetz die Facetten unserer Endlichkeit. Er setzt sich mit dem Prozess des Alterns auseinander, begibt sich an den Rand des Abgrundes einer tödlichen Krankheit und in die Grauzone zwischen Leben und Tod. Schließlich geht er den dramatischen Umbrüchen der heutigen Sterbe-, Bestattungs- und Trauerkultur auf den Grund. Niemand stirbt gern, ist Wetz sich sicher. Denn auch nach einem erfüllten Leben bietet der Tod keine Perspektive. Er ist das Gegenteil einer Chance. Was aber bleibt dann denen, die den Glauben an Wiedergeburt, Auferstehung und das ewige Leben als Illusion einschätzen? Epikurs bekannten Ausspruch, dass der Tod für uns keine Bedeutung habe, „denn solange wir noch da sind, ist der Tod nicht da stellt sich aber der Tod ein, so sind wir nicht mehr da“, hinterfragt Wetz ebenso wie alle traditionellen Empfehlungen, unser Trostbedürfnis zu stillen. Aber vielleicht kann es auf der Basis einer gelebten Grundhaltung, die sich durch Bescheidenheit auszeichnet, zu einem Arrangement kommen, bei dem sich sanfte Wehmut mit gedämpfter Heiterkeit vermischt und die sich als „maßvolle Menschlichkeit“ bezeichnen ließe. Das Buch ist eine zeitgemäße Aufklärungs- und Trostschrift mit hoher lebenspraktischer Relevanz.

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