Der Politikwissenschaftler und Zeit-Herausgeber Yascha Mounk geht dem Ursprung der neuen Ideen über Identität und soziale Gerechtigkeit nach – und erklärt, warum sie ihre hehren Ziele nicht erreichen werden.
Über weite Strecken der Geschichte wurden Menschen aufgrund ihrer Ethnie, ihrer Religion oder ihres Geschlechts gewaltsam unterdrückt. Mitglieder dieser Gruppen setzten schließlich auf gegenseitige Solidarität und ein eigenes Identitätsbewusstsein, um diesen Ungerechtigkeiten zu trotzen. Doch die einst gesunde Wertschätzung der eigenen Identität hat sich in eine kontraproduktive Obsession verwandelt: Der Ruf nach einer Gesellschaft, in der sich fast alles um diese starren Kategorien dreht, befeuert die Polarisierung, stellt Formen des Austausches unter Generalverdacht einer kulturellen Aneignung und begünstigt sogar »Rassentrennung« – verhindert also eine echte Gleichheit. Yascha Mounk erläutert die Ursprünge, Folgen und Grenzen dieser Entwicklung, liefert eine differenzierte Begründung dafür, warum sich die Durchsetzung identitärer Ideen als kontraproduktiv erweist – und beschreibt anhand vieler konkreter Beispiele, wie humanistische Werte und Maßnahmen einen besseren Weg in eine gerechte Gesellschaft weisen können. (Verlagstext)