In der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur spiegeln sich die Ideen des Humanismus am Ausgang des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Die ethische Kulturbewegung erlangte in Deutschland zwar nie die Bedeutung, die sie im angelsächsischen Raum einnahm, doch gab sie den Diskursen über „Kultur“ und „Humanität“ wichtige Impulse. Gegen die zeitgenössischen Vorstellungen über das Militär und über „Rassen“ grenzte sie sich deutlich ab und stellte dem Zeitgeist einen pragmatischen Pazifismus, die universellen Menschenrechte und ein sozialpraktisches Reformprogramm entgegen. Der Band zeichnet erstmals die Geschichte der Organisation, ihrer Zeitschrift und wichtiger Personen nach und ordnet sie in die zeitgenössischen und einige aktuelle Debatten ein.