Gotteslästerung | Alibri Verlag GmbH > Shop

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Autor:in

Jean-Pierre Wils

Titel

Gotteslästerung

Verlag

Verlag der Weltreligionen, 2007

Ausstattung

210 Seiten, gebunden

Preis

17,80 €

Anzahl

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Jean-Pierre Wils, Dr. theol. und Professor für Kulturtheorie der Moral an der religionswissenschaftlichen Fakultät Nijmegen, analysiert die Rückkehr der Gotteslästerung auf die politische Bühne. Zunächst konstatiert er, daß eine "Gegensäkularisierung" stattfindet und sich in diesem Zuge das Gottesbild ändert" mit dem Ende der "Wellness-Version des Christentums" verliert "Gott" seine weltfernen Züge, er wird wieder reizbar und vergeltungssüchtig - und insofern anfällig für Ehrverletzungen. Die "Moral der Würde", in der westlichen Moderne das vorherrschende Paradigma, wird zurückgedrängt zugunsten einer "Kultur der Ehre" und damit werden Konflikte aufgrund von "Gotteslästerung" wieder wahrscheinlicher. Wils sieht drei Felder, auf denen Gotteslästerung sich manifestieren kann. Zunächst das Feld der Metaphysik; hier herrscht die Annahme vor, ein höheres Wesen sei tatsächlich beleidigt worden. Sodann (seit der Aufklärung dominierend) das institutionelle Feld; hier wird Blasphemie aufgrund der Annahme verfolgt, sie destabilisiere die gewünschte Gesellschaftsordnung. Schließlich das schwer zu fassende "identitätspraktische" Feld, auf dem sich heute die Konflikte zunehmend abspielen; hier haben wir es mit einem Phänomen der kulturellen Psychologie zu tun. Es zeigt sich, daß Gotteslästerung "zu einem Gefäß geworden [ist], in das interkultureller und interreligiöser Haß, blinder politischer und religiöser Radikalismus, aber auch ohnmächtige Wut über erlittene Demütigung und anhaltende Verletzung des kulturellen Selbstbildes zu einem gefährlichen Gebräu zusammengemischt werden". Um gegen jene Bedrohung standzuhalten, empfiehlt Wils eine "Strategie der De-Eskalierung" (leider ohne auszuführen, was er damit genau meint).

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