2209
Ausstattung
244 Seiten, kartoniert
Die Philosophin Ulla Wessels befaßt sich mit der Gruppe der "Glück-Wunsch-Ethiken". Diese bemessen den Wert der Welt (oder einer Gesellschaft) danach, wie gut es den einzelnen Individuen geht. Und dies hängt wiederum davon ab, ob sich ihre Wünsche erfüllen oder nicht. Wunscherfüllung und hedonisches Glück stehen also im Mittelpunkt dieser speziellen Form der "Wohlfahrtsethiken". Da das moralisch Gute (Grundlage des moralisch Gebotenen) durch das individuell Gute bestimmt wird, hat es sich Wessels zur Aufgabe gemacht, zunächst eine Theorie eben dieses individuell Guten zu entwickeln. Nachdem sich die Autorin mit philosophischen Einwänden gegen Wohlfahrtsethiken auseinandergesetzt hat, klärt sie die zentralen Begriffe wie Wohlfahrt, Glück, Wunscherfüllung und Wünschen. Dann erörtert sie "unvernünftige" Wünsche, die Möglichkeit der Wunschänderung und an bestehende, möglicherweise sogar repressive gesellschaftliche Verhältnisse angepaßte Wünsche (in diesem Rahmen wird auch der Kritik entgegnet, Glück-Wunsch-Ethiken könnten in bestimmten Situationen kein gesellschaftskritisches Potential entfalten). Schließlich geht es um die Wünsche Dritter und Entscheidungen über Leben & Tod. Das Buch bietet einen Einstieg ins Nachdenken über einen zentralen Begriff einer humanistischen Ethik; es bietet allerdings keine Einführung, sondern richtet sich an "philosophisch Fortgeschrittene". G. Reinsdorf