Untertitel
20 Praktiken der Philosophie
Verlag
Beltz & Gelberg, 2007
2097
Ausstattung
239 Seiten, kartoniert
Die meisten Bücher über Philosophie drehen sich um Denker, ihre Biographien, ihre Theorien. Das vorliegende Buch von Jens Soentgen, promovierter Philosoph und Fachautor, geht dagegen der Frage nach, was Philosophen tun, wenn sie philosophieren, also der Tätigkeit, weniger dem Resultat. "Beobachtet man die philosophische Diskussion", schreibt der Autor in der Einleitung, "so stellt sich heraus, dass das gewöhnliche Bild eines gemessenen, methodischen Schreitens von These zu These falsch ist. Vielmehr entdeckt man ein Gewusel wie auf einem Volksfest. Da wird nicht nur vorgetragen und erklärt, sondern gejohlt und gezischt, gelacht, gesungen und geflucht." Genau dieses philosophische "Gewusel" ist Thema von Soentgens Buch, die Tricks und Techniken der Denker. Einzelne Kapitel beschäftigen sich mit Fakten und Zitaten (auch mit der Technik, Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen), mit Provokationen, mit der Demontage (Mobbing) von Konkurrenten, mit Ge- und Missbrauch von Logik, Ge- und Missbrauch von Beispielen und vielem mehr. Das alles ist gewürzt mit zahlreichen Anekdoten nicht nur aus der Philosopiegeschichte. Das Buch wendet sich vornehmlich an jugendliche Leser, ist aber auch von Erwachsenen, selbst von philosophisch Vorgebildeten, mit Gewinn zu lesen. Sein Verdienst ist es, gleichsam einen Blick hinter die hehren Kulissen der Philosoph zu werfen. B. Reinsdorf