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Die Vermessung des Glaubens
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Ulrich Schnabel
Die Vermessung des Glaubens
Forscher ergründen, wie der Glaube entsteht und warum er Berge versetzt
Blessing, 2008
573 Seiten, gebunden
24,95 €
Dem Thema Religion kann man sich auf verschiedenen Wegen nähern. Der Gläubige etwa wird vielleicht nach "ewigen" Wahrheiten suchen, ein Atheist dagegen dürfte sich eher für die inneren Widersprüche oder die real-historischen Grundlagen eines Glaubenssystems interessieren. Glaubensforscher, wie sie im vorliegenden Buch behandelt werden, fragen vielmehr danach, was am Glauben messbar ist, nach den Rückwirkungen religiöser Vorstellungen auf den Menschen. Es geht also, wie der Autor betont, um das Verhalten der Gläubigen und den Akt des Glaubens, und nicht so sehr um dessen Gegenstand. Ulrich Schnabel, Wissenschaftredakteur bei der ZEIT, hat zusammengetragen, was Wissenschaftler bezüglich eben dieser Fragestellung zu sagen haben. So werden im ersten Kapitel (vermeintliche oder tatsächliche) "Wunderheilungen" untersucht und mit neurobiologischen Mechanismen der Placeboforschung kontrastiert. Das nächste Kapitel geht mehr soziologisch bzw. sozialpsychologisch zur Sache" der Gläubige wird dargestellt im Spannungsfeld zwischen Nächstenliebe und Fanatismus, eine Typologie der Frommen wird versucht. Wo ist da Mutter Teresa, wo Osama Bin Laden einzuordnen? Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich mit Hirnforschung und Transzendenz Was passiert im Gehirn, wenn der Gläubige glaubt? Sodann wendet sich der Autor der Frage nach dem historischen Ursprung religiösen Denkens zu, erörtert die möglichen evolutionären Grundlagen des Glaubens. Schließlich werden noch Erleuchtungserlebnisse im Drogenrausch diskutiert, jene Dimension zwischen Mystik und Ratio. Auch wenn der Autor Religionen grundsätzlich mit Sympatie begegnet, so ist sein Buch doch mit Gewinn auch von Nichtreligiösen zu lesen. Im Epilog fragt Schnabel" "Darf über Religion gelacht werden?" Die Frage wird mit einem Ja beantwortet: "Die subversive Kraft des Humors ist ... allen Fundamentalisten zutiefst suspekt; nichts unterminiert ihren Machtanspruch stärker als eine heiter vorgetragene Kritik." B. Reinsdorf
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