Jetzt als Taschenbuch Nachdem Michael Schmidt-Salomon in seiner Kampfschrift Keine Macht den Doofen kaum ein gutes Haar an der Menschheit und vor allem an ihren "Eliten" ließ, schlägt der als Religionskritiker bekannte Philosoph in seinem neuen Buch Hoffnung Mensch deutlich andere Töne an. Kritisierte er in Keine Macht den Doofen den Menschen noch wegen der "unerträglichen Penetranz menschlicher Dummheit in Geschichte und Gegenwart" widmet er sich nun dem Menschen als "mitfühlendsten, klügsten, phantasiebegabtesten, humorvollsten Tier auf dem gesamten Planeten". Dabei skizziert er die Geschichte der Menschheit anhand ihrer prägenden Errungenschaften. Er zeigt, wie sehr die kulturelle Evolution unser Leben im Laufe der Geschichte veränderte und zu welch grandiosen Leistungen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, der Technik, der Philosophie, der Medizin und der Kultur der Mensch in der Lage ist. Doch sind wir trotz all dieser Leistungen im Kern nicht dennoch nur ein besonders aggressiver Bewohner dieses Planeten? Auch dieser Frage geht Schmidt-Salomon nach und verweist auf die viel beachtete These Steven Pinkers, nach der der Mensch im Laufe seiner Geschichte zu immer weniger Gewalt neigen würde. Tatsächlich lässt sich diese umstrittene Aussage statistisch gut untermauern. Zwar gilt nach wie vor, dass unsere Empathiefähigkeit zu häufig nur der eigenen Gruppe gilt, aber das Zusammenwachsen in einer globalisierten Welt bietet eben auch die Chance die Reichweite des Mitgefühls zu erweitern. Diese Erkenntnis allein reicht natürlich noch nicht für eine bessere Welt und so widmet sich der Philosoph auch den ganz konkreten Problemen. Dazu gehören die ökonomische Fehlentwicklungen, Demokratiedefizite, Korruption und Kriminalität, Kriege, Armut und soziale Ungleichheit. Dennoch verliert der Autor angesichts der zahlreichen Konfliktfelder nicht die Hoffnung in den Menschen. Denn zu den Problemen gibt es Lösungen und Schmidt-Salomon zeigt hier abschließend auf, dass wir als besonders kluges Tier in der Lage sein sollten, tatsächlich eine bessere Welt schaffen zu können. F. Reinsdorf