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Warum ich aufhöre, Jude zu sein
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Shlomo Sand
Warum ich aufhöre, Jude zu sein
Ein israelischer Standpunkt
Propyläen, 2013
156 Seiten, gebunden
18,00 €
Shlomo Sand, Historiker an der Universität von Tel Aviv, hat einen großartigen Essay geschrieben. Darin reflektiert der Atheist seine vermeintliche Identität als "säkularer Jude". Sand erzählt, wie er beginnt, diese Zuschreibung zu hinterfragen, und schließlich zu der Erkenntnis gelangt, dass es keine säkular-jüdische Identität gibt. Denn "säkulare Juden" haben für Sand keine Gemeinsamkeiten, die sie als "jüdisch" charakterisieren; sie schreiben keine jüdischen Romane (wie Franz Kafka oder Philip Roth), produzieren keine jüdischen Filme (wie Stanley Kubrick), singen keine jüdischen Chansons (wie Serge Gainsbourg) usw. usf. Sie alle werden nur geeint durch ihre Herkunft und Sand sieht keine Aussicht "auf irgendeine gemeinsame Zukunft" (S. 41). In der Konsequenz dieser überlegungen liegt Sands Forderung nach einer änderung der "antirepublikanischen Identitätspolitik" des Staates Israel. Diese bettet er ein in einige historische Exkurse, Erinnerungen an die verschwundene jiddische Kultur und eine Kritik des israelischen Nationalismus mit religiösem Einschlag. Dabei schöpft Sand stark aus persönlichem Erleben, was dem Text Lebendigkeit verleiht. Wie gesagt, ein großartiger Essay eines israelischen säkularen oppositionellen Intellektuellen. G. Reinsdorf
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