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Jesus der Hund
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Bernhard Lang
Jesus der Hund
Leben und Lehre eines jüdischen Kynikers
Beck, 2010
240 Seiten, Abbildungen, kartoniert
12,95 €
Für alle, die sich für antike Philosophie begeistern, hat Bernhard Lang, Professor für Religionswissenschaft und Altes Testament an der Universität Paderborn, ein spannendes Buch geschreiben. Die These, dass sich in Jesus zugeschriebenen äußerungen Elemente kynischer Philosophie finden, ist nicht neu. Allerdings geht Lang einer Schritt weiter und nimmt an, dass sich Jesus (von dessen historischer Existenz er ausgeht) selbst als jüdischer Prophet in der Tradition desElija und zugleich als Kyniker verstanden hat. Dazu stellt er die kynische Lehre sowie das zeitgenössische hellenistische Judentum dar und sucht nach Entsprechungen in über Jesus überlieferten Texten. Er findet zahlreiche Parallelen, etwa die Bedürfnislosigkeit, die Idee der Feindesliebe, die Vorstellungen vom Opfer an die Götter; in islamischen Quellen werden über Diogenes und Jesus ähnlich lautende Geschichte festgehalten. Unabhängig von der Frage nach der Historizität Jesu bietet das Buch zahlreiche Belege, dass das Christentum (wie jedes andere Gedankengebäude auch) im breiten Strom religiöser und philosophischer Traditionen daherkommt und zentrale ethische Positionen eben nicht aus dem Nichts erfunden hat (bzw. von Gott übermittelt bekam). Wer sich zudem für die antike Welt und die kynische Philosophie interessiert, wird das Buch mit Gewinn lesen. G. Reinsdorf
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