Titel
Leben ohne Religion
1739
Ausstattung
162 Seiten, kartoniert
Paul Kurtz, emeritierter Professor für Philosophie an der Staatsuniversität von New York in Buffalo, plädiert für ein Leben ohne Religion, und führt dazu einen neuen Begriff ein" Eupraxophie. Das ist ein Kunstwort, das sich aus den griechischen Wurzeln eu- (gut), praxis (Handlung, Führung) und sophie (philosophische und wissenschaftliche Weisheit) zusammensetzt, und mit "gute Führung und Weisheit im Leben" ins Deutsche übertragen werden kann. Warum ein neuer Begriff? Kurtz argumentiert, daß die alten Begriffe Humanismus, oder säkularer Humanismus, zu viele religiöse Konnotationen besitzen, und deshalb Eupraxophie eine nicht-theistische Lebenspraxis besser beschreibe. Nachdem Kurtz im ersten Kapitel die neue Begrifflichkeit eingeführt hat, fragt er im nächsten Kapitel" Was ist Humanismus? Für den Autor ist Humanismus eine Untersuchungsmethode, die gewaltfrei Fragestellungen angeht, eine kosmische Weltsicht ohne transzendentale Gottheiten, ein Lebensentwurf, der die Erlangung eines sozialen Gemeinwesens anstrebt. Sodann wendet der Autor sich der Definition von Religion zu. Denn wenn Humanismus (Eupraxophie) explizit keine Religion sein soll, was macht dann das Wesen von Religion aus? In einem weiteren Kapitel geht es um "überzeugung und Verpflichtung". Kurtz behandelt die Rolle von Wissenschaft und Philosophie für einen säkularen Humanismus, und wie sich eine begeisternde Botschaft auch und gerade in Konkurrenz zu Religionen entwickeln läßt. Im letzten Teil richtet sich der Blick auf die Zukunft, darauf, wie sich Eupraxophen organisieren sollten, wie eine ethische Erziehung aussehen könnte, und wie die Trennung der Menschheit in unterschiedliche Rassen, Kulturen, Stämme, Kasten, Religionen und Ideologien überwunden werden kann. Leben ohne Religion ist, obwohl bereits vor über zehn Jahren erschienen, ein wichtiger Beitrag zu einer immer wichtiger werdenden Diskussion.