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Was glaubst du eigentlich?
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Rita Kuczynski
Was glaubst du eigentlich?
Weltsicht ohne Religion
Ch. Links, 2013
185 Seiten, kartoniert
16,90 €
Rita Kuczynski hat Interviews mit Konfessionslosen geführt, mit je 40 im Osten und im Westen Deutschlands sozialisierten Menschen ohne Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft (wobei sich die Fragenkataloge deutlich unterschieden haben). Aus den Antworten entwirft sie ein Bild, woraus Konfessionslose ihre Werte ableiten und woran sie ihre Lebensführung orientieren. Dabei geht die Autorin nach der hermeneutischen Methode vor, bemüht sich also um ein Verstehen ihres Untersuchungsgegenstandes. Das Buch gliedert sich in die Abschnitte "Sinnsuche", "Werte", "Gemeinschaft", "Trost" sowie "Sterben" sowie zwei Kapitel zu "Glaube ohne Gott" und "Fortleben nach dem Tod". Jedes Kapitel enthält neben einer Zusammenfassung der in den Antworten enthaltenen Tendenzen auch zahlreiche Zitate der Interviewten, die der Darstellung Authentizität verleihen. Natürlich ist, das räumt die Autorin auch selbst ein, die Zusamenstellung der Gesprächspartner nicht repräsentativ; vor allem im Osten der Republik war es offenbar nicht so einfach, Konfessionslose zum Gespräch zu bewegen. Trotzdem bietet das Buch interessante Einblicke in konfessionslose Denk- und Gefühlswelten, zeigt, wo (bei aller Unterschiedlichkeit im Einzelnen) Grundzüge einer "konfessionslosen" Identität zu verorten sein könnten.. Wenn sich die Autorin allerdings von der Auswertung der Interviews entfernt und die beobachteten Phänomene in politische Zusammenhänge einzuordnen versucht, stellt sich manchmal die Frage, ob sie alles richtig verstanden hat. So schreibt sie von Auschwitz als Ergebnis einer gottlosen totalitären Ideologie (S. 15), verwendet in Bezug auf säkulare Verbände fortgesetzt den Begriff "missionieren" und sieht in diesen eher eine Gottlosenbewegung als eine Interessenvertretung. G. Reinsdorf
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