Titel
Besen, Besen, seid's gewesen
Untertitel
Eine Vorgeschichte der Aufklärung
Verlag
Angelika Lenz, 2010
1727
Ausstattung
342 Seiten, kartoniert
Ein besonderes Schmankerl bietet Max Kruse mit Besen, Besen, seid's gewesen. Der Autor, bekannt durch zahlreiche Kinder- und Jugendbücher (u.a. Urmel aus dem Eis ), erzählt die Vorgeschichte der Aufklärung von der Antike bis zu Voltaire. Dabei ist das Verb erzählt wörtlich zu verstehen. Das Buch ist keine gelehrte und trockene Abhandlung, sondern schildert aus der Sicht Außerirdischer, die eine menschenleere Erde entdeckten, aber auf alte Bibliotheken stießen und so die Historie entschlüsseln konnten, die Geschichte religiöser, philosophischer und wissenschaftlicher Ideen, die schließlich in die Aufklärung mündeten. Verpackt ist die Story in 17 fiktive Vorlesungen, die der außerirdische Professor S-Urk seinen jungen Studentinnen und Studenten hält. Zwischenfragen seiner Zuhörer lockern immer wieder den Vortrag auf. Durch diesen Kunstgriff kann der Autor auch komplizierte Sachverhalte verständlich darstellen bzw. Bekanntes in neuem Licht erscheinen lassen. Der Clou der Geschichte die Menschheit ist ausgestorben, weil sie nicht rechtzeitig auf die Worte ihrer Aufklärer und deren Vorläufer gehört, sondern an merkwürdige Wesenheiten wie Götter, Geister, Dämonen und Heilige geglaubt hat. Behandelt werden von Max Kruse so die großen Weltreligionen, Philosophen von Sokrates bis zu Voltaire, aber auch Erfinder, Entdecker und Wissenschaftler wie Johannes Gutenberg, Christoph Kolumbus und Galileo Galilei. Immer wieder sind bissige Kommentare zu finden und Betrachtungen zur menschlichen Geschichte aus einem ungewöhlichen Blickwinkel. Obwohl das Buch geeignet ist, auch von älteren Jugendlichen gelesen und verstanden zu werden, vermag es auch Erwachsene zu begeistern. Nur selten wird ein (religions-)philosophischer Stoff so lebendig, spannend und kenntnisreich dem Leser dargeboten, wie es in Besen, Besen, seid's gewesen Max Kruse gelingt. Das Buch ist eine Lesespaß für jung und alt. B. Reinsdorf