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Radikalaufklärung
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Jonathan I. Israel / Martin Mulsow (Hrsg.)
Radikalaufklärung
Suhrkamp, 2014
277 Seiten, kartoniert
17,00 €
Seit einiger Zeit findet eine philosophiegeschichtliche Debatte über die "Radikalaufklärung" statt. Damit sind Anschauungen und Autoren gemeint, deren Argumentationen und Forderungen über die heute noch bekannten Aufklärer von Newton über Leibniz bis Voltaire hinausgingen. Ihre Positionen waren naturalistischer, religionskritischer und demokratischer als der Mainstream der Aufklärung, der zunächst geschichtswirksam wurde. Die Diskussion dreht sich nun darum, ob langfristig gesehen nicht die wichtigeren und folgenreicheren Impulse vom "Untergrund" ausgingen, von vermeintlichen Randfiguren und anonymen Manuskripten, die jeweils indirekt über moderate Aufklärer, die sie rezipierten, Breitenwirkung entfalteten. Ein Vertreter dieser These ist Mitherausgeber Jonathan I. Israel, der sie in zwei Bücher ausgebreitet hat und in diesem Sammelband verteidigt. Die weiteren sechs Beiträge nehmen andere, teils kritische Blickwinkel ein und überdenken die Radikalaufklärung am Beispiel von deren Verlauf in unterschiedlichen europäischen Staaten. (Dazu kommt ein älterer Aufsatz von Margaret C. Jacob, die mit ihren Veröffentlichungen in den 1980ern die Debatte gewissermaßen vorbereitet hat). Der Band ist keine Einführung in Autoren und Schriften der Radikalaufklärung; über diese erhalten wir in der Regel keine zusammenhängende Darstellung. Wer sich darüber informieren will, muss auf andere Literatur zurückgreifen. Aber für alle, die sich dafür interessieren, wie sich radikales Gedankengut im 17. und 18.Jahrhundert ausgebreitet hat und wie dessen Einfluss auf spätere Jahrhunderte zu bewerten ist, und für alle, die einen problemorientierten überblick suchen und den Stand der wissenschaftlichen Debatte kennenlernen möchten, bietet das Buch lohnenswerte Lektüre. G. Reinsdorf
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