Autor:in
Robert Hofstetter / Walter Weiss
Untertitel
Die Grenzen von Vernunft und Sprache
Verlag
Edition Va Bene, 2008
1591
Ausstattung
520 Seiten, gebunden
Aus philosophischer Sicht sich der Frage nach Gott zu nähern, versuchen der Theist Robert Hofstetter und der Atheist Walter Weiss. Dazu unternehmen beide einen weiten Streifzug durch alle möglichen Gebiete und Fragestellungen, die mit diesem Thema zusammenhängen die verschiedenen Gottesbeweise werden behandelt, Gnosis und Agnostizismus, das Verhältnis von Sprache und Glaube, Philosophie und Theologie, Wahrheit und Wahrheitstheorien, Kausalität, Raum und Zeit, Zufall und Determinismus, Unendlichkeiten, die Evolution, Himmel und Hölle, die Seele, fernöstliche Philosophien und anderes mehr. Die ersichtliche Themenvielfalt ist Stärke und Schwäche des Buches zugleich. Durch den unterschiedlichen weltanschaulichen Hintergrund der Verfasser bleiben viele Aussagen verschwommen. Die Gottesbeweise etwa werden verworfen, dafür aber wird einem Monismus als Alternative das Wort geredet. Ebenso sollen fernöstliche Philosophien eine Gottesalternative darstellen. So geht es weiter im ganzen Buch, das weder richtig Fisch noch richtig Fleisch ist. Die Darstellung einzelner Themen überzeugt mal mehr, mal weniger. Zwar wird für keinen personalen Gott plädiert, aber was soll das Gegenteil sein, ein nichtpersonaler Gott? Irritierend wirkt, dass dem Buch eine Art Gebet oder Gedicht vorangestellt ist, Kostprobe daraus" "Gott ist unser Wort für Erhabenheit / über Raum und Zeit und Vergänglichkeit. Gott ist unser Wort für den tiefsten Grund, / tut ewiges Geheimnis kund." Irritierend wirkt weiter, dass sich mitten (!) im Buch immer wieder Anzeigen für andere Publikationen des Verlages finden. Für wen eignet sich das Buch? Gläubige werden damit nicht recht glücklich werden und Atheisten noch weniger. So richtig eckt es nirgendwo an. Manche Ausführung können zwar als durchaus kompetente Einführung in (religions-)philosophisches Denken durchgehen, doch dafür gibt es Bücher mit weniger weltanschaulicher Schlagseite. Als krudes Beispiel für theistische wie atheistische Gottsucherei kann Gott.Wozu allerdings ein gewisser Charme nicht abgesprochen werden. Robert Hofstetter (Jahrgang 1954) unterrichtet an einem Wiener Gymnasium Physik, Chemie, Ethik, Psychologie und Philosophie; Walter Weiss (Jahrgang 1942) wirkte ebenfalls als Philosophieprofesser an Gymnasien und Universitäten. B. Reinsdorf"