Titel
Lebenskunst und Moral
Untertitel
oder Macht Tugend glücklich?
1588
Ausstattung
393 Seiten, kartoniert
Zwei Dinge, behauptet Otfried Höffe, sind für das Handeln des Menschen wesentlich das eigene Glück oder Wohl, und die Moral. Moral und Glück scheinen sich zu widersprechen" "Muss, wer glücklich sein will, der Moral zuwider handeln, und muss, wer die Moral anerkennt, sein Lebensglück auf Spiel setzen? Oder kann man beides zugleich, glücklich und im Einklang mit der Moral leben?" Diese Fragen charakterisieren das Thema des Buchs, das versucht, eine Fundamentalethik zu entwickeln. Im ersten Teil, überschrieben "Ethik plus Handlungstheorie", werden grundlegende Schwierigkeiten und Methoden erläutert, die genannten Fragen zu lösen. Der zweite Teil, "Prinzip Glück" Eudaimonie", behandelt u.a. die Begriffe Glück und Tugend, fragt, wie eine darauf bezogene philosophische Lebenskunst aussehen kann, und untersucht, wie die Lebensziele Lust, Wohlstand, Macht und Ansehen auf eben dieses Glück zu beziehen sind. Der dritte Teil, "Prinzip Freiheit: Autonomie", beschäftigt sich zunächst mit der Frage der Willensfreiheit, um sich dann der Universalisierung von Lebensgrundsätzen zuzuwenden, und setzt diese ab gegen zwei Alternativen, die Folgenethik und die Diskursethik. Auch wird gefragt, was es mit dem oft vernachlässigten Gegenbegriff zum moralisch Guten, dem Bösen, auf sich hat. Schließlich zieht der Autor im letzten Kapitel eine Bilanz: Die Lebenskunst, die man in der Regel nur dem Prinzip Glück zugute hält, ist der autonomen Moral alles andere als fremd. Das Buch Höffes ist keine leichte Lektüre und als Einstieg in die Materie eher ungeeignet. Ohne Vorkenntnisse in Philosophie, speziell deren Unterabteilung Ethik, dürfte es für unbedarfte Leser eher schwieriger einzuordnen sein. Höffe bietet keine allgemeine übersicht über das Thema, sondern seine spezielle Sicht der Dinge. Für fortgeschrittene Studenten der Philosophie allerdings könnten viele Gedanken des Autors durchaus spannend zu lesen sein. Otfried Höffe ist Professor für Philosophie an der Universität Tübingen. (Das Buch erschien erstmals 2007 in gebundener Form im Beck Verlag.) B. Reinsdorf"