Titel
Ich bin eine Nomadin
Untertitel
Mein Leben für die Freiheit der Frauen
1579
Ausstattung
345 Seiten, gebunden
Ayaan Hirsi Ali, die seit Jahren einen Kampf gegen den fundamentalistischen Islam führt, erzählt ihr Leben als Nomadin. "Ich zog umher, ohne Wurzeln. Wo immer ich mich niederließ, musste ich wieder weg, jede Gewissheit, die man mir beibrachte, musste ich wieder aufgeben", schreibt die Autorin im vorliegenden Buch. Eingebettet in einen autobiographischen Kontext, der sie von Somalia nach Holland bringt und von dort in die USA, berichtet die Autorin ihre Gedanken zum Islam. Sie schildert ihr Aufwachsen in einer Problemfamilie, redet von ihrem neuen Leben in Amerika, dem Islam in der Neuen Welt. Themen, die Ayaan Hirsi Ali bereits in ihren anderen Büchern anschneidet, werden auch in Ich bin eine Nomadin behandelt und vertieft. Sie analysiert Schule und Sexualität in einem islam(ist)ischen Umfeld, untersucht die Zusammenhänge von Geld und Verantwortung, Gewalt und Abschottung. Entschieden plädiert die Autorin für eine öffnung des muslimischen Denkens, macht sich Gedanken zum Feminismus westlicher Prägung. Interessant ist auch ihre These, dass die meisten Muslime auf der Suche nach einem erlösenden Gott sind, stattdessen aber Allah finden. Nicht allen Gedanken wird man uneingeschränkt zustimmen können. Etwa wenn Hirsi Ali eine strategische Allianz zwischen säkularen Menschen und Christen, einschließlich der katholischen Kirche, fordert, um den Islam zurückzudrängen. Trotzdem enthält das Buch viele Einsichten und Schilderungen, die es zu einer gewinnbringenden Lektüre machen. B. Reinsdorf