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Nach der Natur
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Ursula K. Heise
Nach der Natur
Das Artensterben und die moderne Kultur
Suhrkamp, 2010
190 Seiten, kartoniert
12,00 €
Das Artensterben ist neben der globalen Erwärmung ein zentrales Thema des Diskurses über die Zukunft des Menschen. Bis zum Ende des Jahrhunderts, so lauten Prognosen, könnten bis zu 50 Prozent der noch existierenden Arten verschwinden. Diese Aussagen beruhen aber nicht auf stabilen theoretischen Konzepten und einer gut erforschenten empirischen Basis (so ist die Gesamtzahl aller Arten nicht bekannt) und sind auch unter Biologen und ökologen nicht unumstritten. Die Frage, die sich Ursula K. Heise dabei stellt, ist, ob die düsteren Prognosen über die Minderung der Artenzahl nicht zumindest teilweise dem gleichen Erzählgenre verhaftet sind, das seit zweihundert Jahren einen vom Menschen ausgelösten Verfall und Untergang beschwört. Dabei will die Autorin die Befürchtungen der Wissenschaftler nicht als bloß konstruktivistisch abtun, sondern möchte vielmehr die Rückbindung dieser Befürchtungen an die Krisenrhetorik vom "Ende der Natur" genauer untersuchen. Durch das Herausstellen einzelner Artenschicksale gehe der Blick auf größere ökologische Zusammenhänge verloren. Mit der Erstellung von Datenbanken bedrohter Arten und Roter Listen, die in die Gesetzgebung eingehen, bekommen diese Datensammlungen auch einen normativen Charakter. Das Inventar verschwindender oder bereits ausgestorbener Arten signalisiert, so die Autorin, den übergang vom Humanen zum Posthumanen und stellt die Grenze zwischen Mensch und Tier nachhaltiger in Frage, als es der Darwinismus vermochte. Den Menschen selbst als Art zu sehen, bedeute auch, ihn in seiner globalen Vernetztheit verstehen zu lernen, als "kosmopolitisches Tier". Ursula K. Heise ist Professorin für Anglistik und Direktorin des Program for Modern Thought and Literature an der Stanford University. B. Reinsdorf
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