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Niemand riecht so gut wie du
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Hanns Hatt / Regine Dee
Niemand riecht so gut wie du
Die geheimen Botschaften der Düfte
Piper, 2010
315 Seiten, kartoniert
9,95 €
"Ich kann dich nicht riechen", wer kennt nicht diesen Ausdruck? Jeder Mensch verströmt einen anderen Duft, doch unseren eigenen vermögen wir, so sehr wir auch schnuppern, nur ungenau wahrzunehmen. Dichter haben durch die Jahrhunderte die Aromen besungen, die geliebte Personen ausdünsten. Von Goethe ist bekannt, dass er Frau von Stein ein Mieder entwendete, um nach Lust und Laune daran riechen zu können. Im vorliegenden Buch schildern der Duftforscher Hanns Hatt und die Wissenschaftsjournalistin Regine Dee die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Duftwahrnehmung. Ausführlich wird beschrieben, wie die Nase, dieser älteste Sinn des Menschen, funktioniert, wie Geruchswahrnehmung evolutionär entstanden ist, welche Biochemie hinter ihr steckt. Denn erstmals in der Geschichte der Naturwissenschaften sind wir in der Lage, die physiologischen Grundlagen des Riechens tatsächlich zu erklären. Moderne Verfahren wie Kernspintomografie oder Positronen-Emissions-Tomografie erlauben den Forschern, das Gehirn regelrecht bei seiner Arbeit zu beobachten. Millimeter- und millisekundengenau lässt sich ermitteln, welche Gehirnareale beim Riechen aktiviert werden. Dabei zeigt sich, dass bei der Verarbeitung von Gerüchen, anders als bei anderen Sinneswahrnehmungen, die Hirnbereiche für Wortfindung und Sprechen kaum zum Tragen kommen - vermutlich deshalb ist es so schwierig, Gerüche zu benennen und zu identifizieren. Die Autoren bieten einen unterhaltsam zu lesenden und mit zahlreichen Anekdoten garnierten überblick über den Stand der Duftforschung. In einem Anhang schlagen Hatt und Dee einen einfach durchzuführenden Riechtest vor, mit dem der Leser selbst herausfinden kann, ob die eigene Nase eine Supernase ist oder doch eher mittelmäßig bis schlecht riechen kann. (Das Buch erschien erstmals 2008 unter dem Titel Das Maiglöckchen Phänomen. Alles über das Riechen und wie es unser Leben bestimmt.) B. Reinsdorf
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