Die Kriminalgeschichte des Christentums ist ein groß angelegtes Projekt, das der herrschenden Geschichtsschreibung mit ihrer verharmlosenden und beschönigenden Darstellung der historischen Folgen des Siegeszuges des Christentums in Europa (und später der kolonisierten Welt) die willfährig übersehenen Fakten entgegenstellt. Auf 10 Bände projektiert listet diese Gegendarstellung akribisch auf, welche unvorstellbaren Verbrechen im Namen des Christentums in den vergangenen 2000 Jahren begangen worden sind - ohne, und hier steckt der Skandal, ohne daß die Weltöffentlichkeit diese Ideologie deshalb als menschenverachtend und gefährlich gebrandmarkt hätte. Deschners Werk ist schon vom Erkenntnisinteresse her einseitig angelegt. Jedoch ist seine Arbeit die unverzichtbare andere Seite der vieltausendseitigen Geschichtsfälschung unzähliger staatlich alimentierter Theologen und klerikaler Kirchenhistoriker. Der erste Band der Kriminalgeschichte zerstört den Mythos der friedliebenden Urkirche ; bereits die ersten Christen stritten um den rechten Glauben und gingen dabei nicht eben zimperlich miteinander um. Und sobald das Christentum im Berührung mit politischer Macht kommt, setzt die antiheidnische und antijüdische Rhetorik ein, die in späteren Jahrhunderten in Verfolgung und Auslöschung münden wird.