Autor:in
Daniel C. Dennett
Untertitel
Religion als natürliches Phänomen
1323
Ausstattung
531 Seiten, kartoniert
Jetzt als Taschenbuch Daniel C. Dennett, US-amerikanischer Philosoph, der unter anderem in Harvard, Pittsburg, Oxford und in Paris lehrte, gilt als einer der führenden Vertreter einer naturalistischen Philosophie des Geistes, d.h. er vertritt die Position, dass sich Denkvorgänge restlos durch die Neuro- und Kognitionswissenschaften erklären lassen. ähnlich ist seine Position zur Religion. Seine grundlegende These, die er in dem Buch ausführlich darstellt, ist, dass Religion wie jedes andere Phänomen auch den Naturgesetzen unterworfen ist und ohne Bezugnahme auf übernatürliche Entitäten erklärt werden kann. Das Buch ist erkennbar für ein amerikanisches Publikum geschrieben, was Dennett im Vorwort auch zugibt. Trotzdem lässt es sich auch von Einwohnern scheinbar weniger religiös-provinzieller Weltgegenden mit Gewinn lesen. Denn Religion als natürliches Phänomen zu behandeln wird auch hierzulande nicht gerne gesehen, gilt auch hier in vielen Kreisen noch als Tabu. Diesen Bann, dieses Denkverbot will Dennett durchbrechen. Der Autor behandelt dazu grundlegende Fragen Wie entstand Religion? Welche Wurzel besitzt sie? Warum kann sie sich so weit verbreiten? Was hat Religion mit Moral zu tun? Dennetts Antworten kommen aus den Gebieten der Evolutionstheorie, der Theorie der Meme, den Neuro- und Kognitionswissenschaften. Das nötige Hintergrundwissen wird nicht als bekannt vorausgesetzt, sondern hinreichend ausführlich dargestellt. Die Sprache ist klar und verständlich. Wer ein Buch sucht, das naturalistische Religionskritik ausführlich darstellt und Themen anspricht, die Richard Dawkins (der insgesamt ähnlich argumentiert) in seinem Gotteswahn nur anzureißen vermag, dem (oder der) kann Dennetts Buch empfohlen werden.