Einen Überblick über Gottesbeweise bieten Joachim Bromand, Privatdozent und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Bonn, und Guido Kreis, Wissenschaftlicher Assistent am gleichen Institut. Unter einem Gottesbeweis ist eine Abfolge von Sätzen zu verstehen, bei der der letzte Satz lautet" "Ein göttliches Wesen existiert", und zwar indem eine logische Beziehung besteht zwischen den vorhergehenden Sätzen, die alle wahr sein müssen, und aus denen die Wahrheit des letzten Satzes folgt. Seit Jahrhunderten versuchen sich Gottgläubige an solchen Konstrukten. Das von Bromand und Kreis herausgegebene Buch versammelt, kommentiert und dokumentiert solche Beweisführungen. Der Reigen reicht dabei von Anselm von Canterbury (11. Jahrhundert) über die Neuformulierung, aber auch Kritik, der Gottesbeweise von der frühen Neuzeit an (Descartes, Gassendi, Spinoza, Leibniz, Hume, Kant, Hegel etc.) bis hin zu Kurt Gödels modallogischem Beweisversuch im 20. Jahrhundert. Das Buch ist keine leichte Lektüre und erfordert, im Falle Gödels, sogar Kenntnisse der mathematischen Logik bzw. ihrer Symbolismen. Für jemanden aber, der am Thema interessiert ist, ist das Buch eine hervorragende Materialsammlung. B. Reinsdorf