Jetzt als preisgünstiges TaschenbuchWer nach den großen Namen der französischen Aufklärung fragt, wird meist Voltaire und Rousseau genannt bekommen. Dabei finden sich die wirklich radikalen Gedanken, wie Ethik ohne den Glauben an einen strafenden Gott funktionieren, eine Gesellschaft auf der Grundlage der Vernunft gelingen kann bei anderen. Allen voran sind es Denis Diderot und Thiry d'Holbach, die derlei Vorstellungen entwickeln und in einem Salon, zu dem der Baron in sein Haus einlädt, mit anderen Aufklärern diskutieren. Der Historiker Philipp Blom erweckt in seinem fesselnden Buch diese Welt zum Leben, wir sitzen in Paris mit am Tisch, wenn der Untergang des ancien régime theoretisch vorbereitet wird, wenn erörtert wird, wie das Zusammenleben der Menschen - vernunftbegabt und doch von Leidenschaften getrieben - zukünftig gestaltet werden kann. Eingebettet ist die Geschichte des Salons in das Panorama der Aufklärungsepoche. Wir erleben den Konflikt zwischen David Hume und Rousseau, erfahren von Holbachs Enttäuschung bei seinem Besuch im Mutterland der Freiheit, ballen mit Diderot die Faust angesichts des sich abzeichnenden Kolonialismus - aber lesen Sie selbst. Wer sich für die Epoche der Aufklärung interessiert, muß dieses grandiose Buch gelesen haben. G. Reinsdorf