Friedrich Hecker (1811-1881), linksliberaler Politiker des Vormärz, galt im 19. Jahrhundert dem demokratisch gesinnten Bürgertum als Ikone der Revolution und Symbol für das militante Aufbegehren. Nach dem Scheitern des Badischen Aufstands, emigrierte er über die Schweiz in die USA. Aus dem amerikanischen Exil beobachtete er weiterhin die Entwicklung in Deutschland. Die Kirchen sah er dabei als eine der Institutionen an, die eine demokratische Entwicklung behinderten. In einer Vorlesungsreihe 1873/74 sprach er über den „Kampf des Pfaffenthums gegen die bürgerliche Freiheit“, die gerade ausgerufene (und noch heute zur katholischen Doktrin gehörende) päpstliche Unfehlbarkeit und die Auseinandersetzungen um eine dem kirchlichen Einfluss entzogene Schule. Diese Vorträge erschienen später als Buch und bilden zusammen mit kleineren Texten das Textkorpus der Ausgabe Wie ich die Pfaffen versohlte. Heckers mit spitzer Feder geschriebenen Attacken auf den „schwarzen Landsturm“ leben von der Polemik und dem in jeder Zeile spürbaren „ungeheuren Vergnügen“, die „Pfaffen zu versohlen“.
Im Buchhandel ist der Titel vergriffen, beim Verlag sind noch Restexemplare erhältlich.