Dem Blatt im Winde gleich erzählt die bewegte Jugend des Franziskus Lapidus, der als fahrender Schüler in die Wirren von Reformation und Bauernkrieg gerät. Er erlebt die Not der „Scholaren“ und die sozialen Konflikte in den Städten, verdingt sich bei einem Raubritter und zieht mit aufrührerischen Bauern umher, um sich nach den unruhigen Jahren schließlich als Autodidakt zum Buchdrucker und Schulmeister fortzubilden. In den Abenteuern des Vagabunden spiegelt sich die Welt des frühen 16. Jahrhunderts. Denn die „warhafftige“ Geschichte ist eine Collage, die puzzleartig verschiedene historische Quellen zusammenfügt. Schulmeister, „Reisknab“, Ratsherr, skrupelloser Raubritter, wütender Bauer, wortgewaltiger Reformator, fanatischer Revolutionär und Utopist – die Menschentypen jener Zeit melden sich in der Sprache zu Wort, wie sie von zeitgenössischen Chronisten festgehalten worden ist. So lassen ihre Bilder, Rhetorik und Wortwahl die Figuren lebendig werden und ein authentisches Panorama der frühen Neuzeit entstehen.
Im Buchhandel ist der Titel vergriffen, beim Verlag sind noch Restexemplare erhältlich.