Alibri startet Fundraising-Kampagne für neuen Secular Voices-Titel
Der Alibri Verlag hat eine Spendenkampagne gestartet, um die nächsten Bände der Reihe Secular Voices finanzieren zu können. Gemeinsam mit Projekt 48, dem Verein, der die Reihe herausgibt, wollen wir in den nächsten Wochen mindestens 6000 Euro einsammeln, damit wir die Graphic Novel Dissident Club angemessen finanzieren und darüber hinaus die Secular Voices grundsätzlich sichtbarer machen können. Wer sich daran beteiligen will, kann dies auf der Fundraising-Seite Startnext tun.
Als erster Band der Reihe Secular Voices erschien im Dezember 2022 Yahya Ekhous autobiographische Skizze Freie Menschen kann man nicht zähmen, derzeit arbeiten wir am zweiten Band. Auch diesmal wird das Leben eines Menschen vorgestellt, der aufgrund seines Engagements für politische, Meinungs- und Weltanschauungsfreiheit nach Europa fliehen musste. Der pakistanische Journalist Taha Siddiqui erzählt, wie er in einem zunehmend religiös-konservativen Umfeld aufwuchs, sich von seiner Erziehung emanzipierte und entschied, die Situation in Pakistan nicht nur kritisch zu betrachten, sondern auch als Journalist kritisch darüber zu berichten. Auch nach seiner Flucht blieb Siddiqui dem kritischen Denken verbunden: Heute betreibt er in Paris den Dissident Club, einen Treffpunkt für Denkrebell:innen aller Art.
Seine Geschichte halten wir für so spannend und beispielhaft für Widerstand gegen religiösen Fundamentalismus und politische Unterdrückung, dass wir die Graphic Novel über sein Leben auch für das deutschsprachige Publikum zugänglich machen wollen. Das Buch ist ursprünglich in Frankreich bei Glénat erschienen. Als Übersetzer konnten wir Andreas Kyriacou gewinnen. Während der Arbeiten an der deutschen Fassung hat der langjährige Präsident der Schweizer Freidenker den Autor mehrmals getroffen, um Details der Übersetzung zu besprechen.
Auf „Betteltour“ müssen wir auch deshalb gehen, weil wir im Gegensatz zu zahlreichen anderen Verlagen unserer Größe weder auf Landes- noch auf Bundesebene Subventionen erhalten. Auf Bundesebene heißt die Subvention „Deutscher Verlagspreis“, der in einem völlig willkürlichen und intransparenten Verfahren jährlich vergeben wird (so gibt es keine Begründung, für welche besonderen Leistungen die erst 60, seit diesem Jahr 80 Verlage denn ausgezeichnet werden).
Wir wollen nicht darauf verzichten, außergewöhnliche und in ihren Aussagen wertvolle Bücher zu machen, nur weil deren ökonomischer Erfolg unsicher ist. Deshalb hoffen wir auf die Unterstützung all derer, die für wichtig halten, was wir in den vergangenen 30 Jahren publiziert haben. Auf der Fundraising-Plattform Startnext kann ab sofort für Dissident Club, den zweiten Band der Reihe Secular Voices, gespendet werden. Wer mag, kann sich dort auch ein „Dankeschön“ aussuchen. Und generell gilt: Jede Zuwendung hilft uns, auch weiterhin den Stimmen Gehör zu verschaffen, die ansonsten im Mainstream unterzugehen drohen.
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