MIZ 1/23: Wissenschaftsfeindlichkeit
Das erste Heft des 52. Jahrgangs der MIZ widmet sich unter dem Titel Alternative Fakten, exklusives Wissen der Frage, warum wir eine universalistische Wissenschaft verteidigen müssen. Im Editorial identifiziert Christoph Lammers Krisen als einen wichtigen Motor von Wissenschaftsfeindlichkeit. Der Zweifel, zentrales Element wissenschaftlichen Arbeitens, wird in solchen Momenten der Verunsicherung gegen Wissenschaft als Methode und die damit erzielten Ergebnisse eingesetzt. Denn offenbar entlastet es in solchen Zeiten, Autoritäten zu folgen und wissenschaftlich begründeten Zweifel an ihren Versprechungen in Zweifel zu ziehen.
Zum Schwerpunkt gibt es drei Artikel: Dittmar Graf befasst sich mit den Ursachen von Wissenschaftsskepsis, während Martin Mahner und Gunnar Schedel unterschiedliche Blicke auf das Pseudowissenschaftspotential der sog. Critical Studies werfen. Im Interview mit Natalie Grams geht es um einen Bereich, in dem die Ablehnung wissenschaftlichen Vorgehens seit je weit verbreitet ist: die Medizin.
In der Rubrik „Staat und Kirche“ beschreibt Christian Casutt die „Staatsleistungen“ als „feudalen Stachel im Fleisch des säkularen Rechtsstaates“. Ein weiterer Beitrag bietet eine erste Reaktion auf die Entscheidung der neuen schwarz-roten Koalition in Berlin, Religionslehre als Wahlpflichtfach einzuführen – und damit nach über 70 Jahren die Freiwilligkeit der Teilnahme am Religionsunterricht einzuschränken. Außerdem wird ein Blick zurück auf die Feedback-Konferenz zu Heft 4/22 und die Zentralratsdebatte geworfen.
Daneben erörtert Horst Groschopp, was denn eigentlich „säkularer Humanismus“ ist, und Romo Runt stellt die Aktivitäten zum Atheist Day 2023 einschließlich der Liste der säkularen Gefangenen vor.
Außerdem bietet das Heft den neunten Teil der Artikelserie über die Erweiterte Evolutionäre Synthese, eine Buchbesprechung sowie die Internationale Rundschau. Und die Glosse Neulich… bei Königs von Daniela Wakonigg.
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