MIZ 2/19: Kirchentage, Ketzertage, Humanistentage
Braucht die säkularen Szene Großveranstaltungen wie den Humanistentag oder den Ketzertag? Erfüllen diese einen eigenständigen Zweck oder imitieren sie nur die Kirchentage? MIZ 2/19 hat sich im Schwerpunkt dieser Fragen angenommen.
Im Editorial unterscheidet Christoph Lammers zwischen „Selbst-Tagen“, in denen die säkularen Kräfte sich und ihre Arbeit präsentieren, und „Anti-Tagen“, die als Kontrapunkte zu klerikalen Veranstaltungen gesetzt werden. Beispiel für einen „Selbst-Tag“ ist der Humanistentag, der soeben in Hamburg stattgefunden hat, und dessen Konzept Sprecher Konny G. Neumann im Interview vorstellt. zu letzteren hingegen gehören die Ketzertage, deren Geschichte Daniela Wakonigg beschreibt.
In der Rubrik „Trennung von Staat und Kirche“ geht es um die widersprüchliche Haltung der Diakonie in Sachen kirchliches Arbeitsrecht: einerseits versucht gerade ein evangelischer Träger, durch einen Gang nach Karlsruhe die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Deutschland außer Kraft zu setzen; andererseits hat ein Arzt, dessen Bewerbung 2013 wegen seiner Konfessionslosigkeit von einer Frankfurter Diakonieklinik abgelehnt worden war, 5000 Euro Entschädigung erhalten (und umgehend für politische Arbeit gegen religiöse Diskriminierung gespendet). Außerdem wird die Arbeit des Bündnisses altrechtliche Staatsleistungen abschaffen (BAStA) vorgestellt und ein Schreiben des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) an die Bundestagsabgeordneten der Linken.
Einen Blick auf die Entstehung der sog. Islamischen Republik wirft Farid Mahnad. Dabei betont er, dass die Islamisten von vorneherein geplant hatten, ihre Verbündeten gegen den Schah später zu „entsorgen“ und dass dies nicht nur linke und bürgerlich-demokratische Parteien betraf, sondern auch konkurrierende religiöse Organisationen. Und den wahrscheinlich meistgelesenen Theologe der letzten Jahrzehnte, Pater Anselm Grün, nimmt sich Theodor Weißenborn vor.
Daneben gibt es noch die üblichen Rubriken Netzreport, Zündfunke und Internationale Rundschau, die Glosse Neulich… (diesmal aus Norwegen), eine Buchbesprechung und einen Bericht über die Buskampagne.
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit auf der Webseite der MIZ.
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